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von Natascha Schwetlik 03 Sept., 2020
Heute möchte ich über die Aufhängung des Brustkorbes schreiben. Es gibt bei Pferden eine Besonderheit (auch andere Huftiere sind betroffen), denn sie haben kein Schlüsselbein. Durch ein Schlüsselbein wäre die notwendige Flexibilität der Rumpfaufhängung stark beeinträchtigt. Somit ist der ganze Thorax rein durch Muskulatur zwischen den Schulterblättern aufgehängt und es besteht keine knöchernde Verbindung. Eine fleischige (muskulär-ligamentäre) Verbindung nennt man auch Synsarkose. Es gibt Muskulatur, die die Schultergliedmaße am Thorax aufhängt (Aufhänger der Schultergliedmaße) und Muskulatur, welche die Funktion des Thoraxträger zukommt (Rumpfträger). Die Arbeit des Rumpfträgers: In der Stützbeinphase ist es die Aufgabe der Rumpfträger, dazu gehören der Mm. pectorales, M. serratus ventralis, M. subclavius, M. sternomandibularis und M. brachiocephalicus, die Last des Pferdekörpers und das Reitergewicht abzufangen. Im Schritt und Trab unterstützt das Hinterbein, im Galopp allerdings gibt es die Einbeinstütze. Somit ist die Galopparbeit und die Arbeit mit Stangen sowohl eine gute Übung, um u.a. die Vorhand zu stärken, kann aber auch den Rumpfträger schädigen, wenn dieser nicht gut arbeitet (oder nicht gut arbeiten kann). Dadurch ist die Entlastung der Schultergliedmaße umso bedeutender, in Verbindung mit einer starken Hinterhand. Warum braucht die Rumpfaufhängung genügen Flexibilität? Durch die muskuläre Verbindung kann das Schulterblatt auf dem Rumpf gleiten. Würde hier eine knöchernde Verbindung, in Form eines Schlüsselbeins vorliegen, würde diese nach jedem Sprung brechen. Die Muskulatur, kann sich hingegen zusammenziehen oder dehnen und somit genügend federn. Bitte beachtet, dass es sich bei der Zeichnung oben nur um eine Skizze handelt und somit nicht alle Einzelheiten eingezeichnet sind.
von Natascha Schwetlik 25 Aug., 2020
Wie jedes kleines Mädchen haben auch mich die Pferde früh fasziniert. Dank meiner Eltern konnte ich beim Ponyreiten mit machen und auch später am Reitunterricht teilnehmen. Nachdem wir aus Berlin raus gezogen sind, habe ich eine tolle Reitbeteiligung gefunden, die mich mehrere Jahre begleitete. Ich habe in der Zeit viele neue Ansätze vermittelt bekommen und habe mich vermehrt mit der Anatomie und Biomechanik auseinander gesetzt. Nach dem ich mir mein erstes Pferd, Troja, gekauft habe und die Zeit des Anreitens näher rückte, habe ich mich erneuert mit der Thematik auseinander gesetzt und war weiterhin begeistert, wie viel man sein Pferd dadurch besser verstand. Für mich gehörte ein Osteopath bzw. Physiotherapeut genauso wie der Tierarzt, der Schmied und der Sattler zum Pferd. Somit habe ich immer Wert darauf gelegt, dass meine Pferde (Fleur kam später zu mir) immer als Vorsorge kontrolliert wurden oder wenn ich merkte, dass etwas nicht stimmte. Als Troja sehr früh die Diagnose der Hufrolle bekam, brach für mich eine Welt zusammen. Allerdings merkte ich auch, dass sie eine Schonhaltung eingenommen hat und Verspannungen in der Muskulatur hatte. Mittlerweile läuft sie lahm - und schmerzfrei über weite Wiesen und genießt einfach ihr Pferdeleben. Als Fleur dann in mein Leben trat, war mir auch bei ihr eine regelmäßige Vorsorge wichtig. In der Zeit zwischen Troja und Fleur wuchs der Wunsch immer weiter, anderen Besitzern und vor allem deren Pferden helfen zu können. Es kann so viel durch wenige Mittel erreicht werden und wenn man einen Denkanstoß bekommt oder eine Hilfestellung, ist man sehr dankbar und häufig sind Probleme dann beseitigt. Somit fing ich an, mich mit den verschiedensten Konzepten auseinander zu setzen und überlegte mir, in welche Richtung ich gehen möchte. Schlussendlich stand für mich fest, dass ich die Osteopathie und die Physiotherapie lernen möchte, denn beide Therapien sind der Grundstock und harmonieren miteinander. Also suchte ich nach einer Ausbildungsmöglichkeit, die nicht nur online war, wo ich beides lernen konnte. Somit stieß ich auf das Zentrum für Pferdeosteopathie (ZePo), einer FN-anerkannten Schule. Als ich mich mit dem Konzept und den Inhalten beschäftigte, war schnell die Entscheidung getroffen. Es überzeugte mich, dass viele verschiedene Dozenten vor Ort waren, man viele Themeninhalte erlernt und man jeder Zeit Unterstützung bekam. Somit begann ich meine Ausbildung am Zepo. Während der Zeit habe ich auch Weiterbildungen besucht, um mein Wissen zu erweitern und zu vertiefen. Denn ich stellte schnell fest, dass es sehr viele sinnvolle Zusatztechniken gab, die man nutzen kann. Somit wurde Fleur zu meinem Übungsprojekt Nummer 1. Aber auch viele liebe Pferdebesitzer, Freunde und Bekannte unterstützten mich dabei und ich durfte das erlernte an ihren Pferden umsetzen. So konnte ich noch mehr Praxiserfahrung sammeln und durch die vielen unterschiedlichen Pferde individuelle Lösungen umsetzen. Ich freu mich immer sehr, wenn ich bei Kunden bin und die Pferde die Behandlung zulassen und genießen. Das ist einfach mein Ansporn mich noch weiter zu bilden, weshalb nun auch die Akupunkturausbildung begonnen wurde. Ich möchte meinen Kunden und deren Pferden einen ganzheitlichen Therapieansatz bieten können, um individuell auf Problematiken eingehen zu können. Ich möchte mit dem Blog immer mal wieder interessante und wissenswerte Beiträge verfassen und nehme gerne auch Anregungen entgegen.
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